Schleie im Torfmoor

Schleie

Schleie

Es war einer dieser Tage auf unserem Trip in den Norden Deutschlands bei dem Alles und Nichts möglich war. Die Stimmung war schon etwas gedrückt. Hatten wir nicht zuvor versucht an einem mittelgroßen, verkrauteten Graben wenigstens einen Fisch zu verhaften.
Anschließend ging es über Stock und Stein einen Feldweg lang, der uns 4 Jahre zuvor schöne beschwerliche Arbeitsstunden zur Befreiung des Autos beschert hatte. Holprig war es allemal und wir wollten doch endlich einen Erfolg.

Endlich stand das Auto und die Ruten mit Köderfisch flogen Richtung Schilf. Zu unserer  Rechten war das Wasser ziemlich flach und klar. Der verkrautete Grund war sehr gut erkennbar. Viele Würfe gingen trotzdem in diesem Bereich und zu unserer Überraschung ließ sich ein Schniepel-Hecht überlisten. Es gibt sie also doch. Naja, eigentlich wollten wir die größere Mutti, die schon fleißig am Schilf raubte, wo das Wasser auch deutlich tiefer war.

Leider, leider interessierte sich kein Schwein für unsere Rotaugen und Rotfedern, die wir zuvor noch schön mit dem guten alten Teig in dem abseits gelegenen Bach fangen konnten. Die Aussicht von der nahe gelegenen Anhöhe war trotzdem toll. Oli beschloss dann noch um das Gewässer zu ziehen und doch noch einen Hecht/Barsch zu überlisten. Als er schon im Schilf verschwunden war und ich von meiner Erleichterung zurückkehrte, wippte die kleine Posenrute verdächtig.

„Hecht!“, schrie ich in mich selbst.

Aber da hing kein Esox, sondern Tinca tinca. Eine feiste Schleie hatte sich den Tauwurm geschnappt und flüchtete Richtung Schilf. Der Rest war dann Formsache.

*

code