Forellenteich Weselsdorf

Wie man erfolgreich auf Forellen an kleinen Gewässern angeln kann, haben wir euch ja bereits in einem anderen Artikel gezeigt. Nun waren wir wieder einmal auf einem Urlaubstrip im wilden Nordosten von Deutschland und haben einen Sonntag dafür genutzt, uns Forellen für unsere Fischküche zu angeln. Wer hier von Badewannenangeln und leichtem Fang ausgeht, der wird sich täuschen. Wir stellen euch den Forellenteich Weselsdorf vor und verraten euch, wie ihr die eine oder andere Regenbogenforelle überlisten könnt.

Wie kommt Ihr zu dem Forellenteich Weselsdorf?

Wie lautet die Adresse?

Straße des Friedens 32a
19288 Weselsdorf

Via Google Maps könnt ihr euch einen ersten Eindruck von der Anlage machen und die Anfahrt bereits im Vorfeld ausloten:  https://www.google.de/maps/@53.3540396,11.46297,15z

 

Weselsdorf

Weselsdorf – Blick auf die Angelteiche

 

Die oben genannte Adresse führt euch aber nur zu einer Straße des Örtchens Warlow. Etwa 100 m weiter müsst ihr scharf nach link auf einen gepflasterten Feldweg abbiegen. Hier ist auch ein Schild mit der Aufschrift „Angelteich“ zu finden. Diesen Weg fahrt ihr bis zum Ende durch. Auf der rechten Seite befindet sich dann das Grundstück mit dem Forellenteich. Ausreichend Parkplätze sind vorhanden. Die Hütte zur Anmeldung befindet sich unmittelbar am Eingang. Hier kauft ihr eurer Angelkarten und Köder, falls erforderlich, wenn der Wachhund euch denn durchlässt ;)!

Öffnungszeiten

01. Oktober – 31. März:

täglich von 08.00-20.00 Uhr

01. April – 30. September:

täglich von 07.00-21.00 Uhr

Nachtangeln:

vom 01. Mai – 30. September

-> jeden zweiten Samstag nach Voranmeldung

Nicht viele Forellenteiche haben eine Homepage, dieser hier schon: http://www.angelteich-weselsdorf.com/
Hier findet ihr auch eine Fanggalerie, um euch davon zu überzeugen, dass dort gefangen wird.

Wie sind dort die allgemeinen Bestimmungen?

  • Jeder Angler ist verpflichtet, die Natur, die Landschaft und die anderen Lebewesen vor Beeinträchtigung und Störung zu schützen

  • Betreten der Anlage nur nach Anmeldung

  • Jeder Angler hat folgende Hilfsgeräte bei sich zu führen: Unterfangkescher, Hakenlöser, Fischtöter

  • Das Mitbringen von Köderfischen ist untersagt (Seuchengefahr)

 

  • Keine lebenden Köderfische verwenden (Tierschutzgesetz)

  • Jegliches Anfüttern ist verboten

  • Der Angler hat für waidgerechtes Verhalten und Angeln zu sorgen

  • Der am Haken befindliche Fisch muss mit einem Kescher aus dem Wasser gehoben werden und ist durch Abschlagen zu betäuben.

 

  • Fische am Gewässer auszunehmen ist strengsten verboten

  • Jeder Angler hat seinen Angelplatz sauber und aufgeräumt zu verlassen (Sehne, Haken etc. gehören in die Mülltonnen)

  • Das Betreten und Befahren der Anlage ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet und geschieht auf eigenes Risiko und Gefahr; es gilt die StVO/ Teichordnung

  • Angler, die die Teichordnung verletzen oder missachten müssen das Angeln einstellen, die Anlage verlassen und sind für den entstandenen Schaden haftbar

 

– Den Anweisungen des Aufsichtspersonals ist jederzeit Folge zu leisten

Was kostet das Angeln vor Ort?

Nachfolgend findet ihr einen Überblick über die Angelmöglichkeiten in Weselsdorf und die entsprechenden Preise. Diese Übersicht ist außerdem auf der Webseite zu finden.

 

Weselsdorf_Preise

Preisliste Weselsdorf

 

Wie haben wir geangelt und gefangen?

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Blick vom Steg – Angelteiche Weselsdorf

Bevor es richtig losging, haben wir uns bereits dafür entschieden, mit unseren Spinnruten zu angeln. Diese haben wir zuerst vor Ort fertig gemacht. Eine leichte Posenmontage  mit 8er Wurmhaken als Vorfach war absolut ausreichend. Als Posen haben wir einmal eine durchsichtige Wasserpose genommen und eine, die Oli aus Amerika mitgebracht hat. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie durch zwei einfache Metallhaken, die nach oben und unten ausfahrbar sind, einzuhängen ist. Sie kann also, je nach Erforderlichkeit, leichter von der Schnur entfernt werden.

Der Forellenteich hat eine überschaubare Größe von etwa 2 ha mit einer Tiefe von etwa 2 – 2,5 m. Die Grundstruktur ist einfach gehalten und hat einen nahezu quadratischen Grundriss. Die Anlage ist von allen Seiten bis auf die parallel zu den Bahnschienen verlaufenden begeh- und beangelbar. Hier liegt die sogenannte Pflanzenschutzzone des Gewässer, wo das Angeln verboten ist. Zum Angeln ist das Gewässer in vier Bereiche geteilt: Der Forellenteich, wo nur auf Forellen, aber mit allen Methoden geangelt werden kann. Der Lachsforellen- und Störteich, in dem größere Forellen und Störe vorkommen.

Wie an anderen Forellenteichen gibt es auch hier einen Kiloteich, der allerdings etwa nur ein Viertel so groß wie der reine Forellenteich ist. Zu guter Letzt fehlt noch der Karpfenteich, der etwas mehr als die Hälfte der Gesamtgröße ausmacht. Forelle, Stör, Wels, Aal, sowie Hecht und Karpfen können hier befischt werden. Die einzelnen benannten Bereiche sind durch Stahlnetze bzw. Fischnetze voneinander getrennt und können bequem von einem mittig verlaufenden Steg beangelt werden, der auch den reinen Forellenteich von dem mit den Stören trennt.

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Steg zwischen Forellenteich (rechts) und Karpfenteich (links)

Wir haben uns dafür entschieden, den gleich am Eingang liegenden Forellenteich vom Steg aus zu beangeln. Das Wetter war mit etwa 17 °C angenehm warm, wobei der Himmel stark bewölkt war. Das Wasser im Teich war ziemlich trüb mit einer Sichtweite von vielleicht 15 cm. Dieser Umstand führte dazu, dass wir zunächst unseren grellen gelbgrünen, schwimmenden Forellenteig ausprobierten. Alternativ hatten wir noch eine andere gelbgrüne Variante und eine rote dabei – allesamt schwimmend. Von früheren Tripps her wussten wir, dass ein einfaches Auswerfen und Liegenlassen des Köders wohl nicht genügen wird. In der Tat erfolgte hier kein Biss.

Wir mussten es also wie beim Sbirolino-Angeln machen und den Köder langsam über die Wasseroberfläche bzw. knapp darunter führen. Der erste Fisch wurde vollkommen überraschend gelandet, nachdem die Angel fast eingeholt war und nur kurz etwa 2 m vor dem Steg ruhte. Der Schlag in die Rute verriet, dass eine schöne Forelle eingestiegen war, die den Köder bis zuletzt verfolgt hatte und dann nicht widerstehen konnte! Ein kurzer, knackiger Drill und sie lag im Kescher. So konnte es weitergehen! Leider mussten wir uns dann doch etwas gedulden und nachdem wir auf den roten Teig umgestiegen waren, kamen auch wieder einige (Fehl-)Bisse.

Wir vermuten, dass die Forellen aufgrund der Trübung des Wassers, die Köder schlechter gesehen und deswegen verfehlt haben. Bis zum Mittag hatten wir so bereits 4 Forellen gefangen, wobei wir immer wieder zwischen dem grüngelben und dem roten Teig wechselten, je nachdem welcher gerade einen Biss provozieren konnte. Entscheidend war ebenso, dass wir auf das Vorfach ein kleines Bleischrot geklemmt haben, was den Köder beim Einholen etwas tiefer gehalten hat. Da wir mit dem Teig im trüben Wasser nur einen geringen optischen Reiz setzen konnten, formten wir ihn zudem zu einem Tropfen oder, was am besten funktioniert hat, zu einem Spinnerblatt.

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Frisch gefangene Forelle

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Forelle kurz vor der Kescher-Landung

Verführerisch rotierte dieser dann im Wasser und konnte so am besten das Seitenlinienorgan der Forellen ansprechen. Mit den mitgebrachten Maden und Tauwürmern hatten wir gar keinen Erfolg, wobei wir diese Köder auch nicht wie die Teige langsam eingeholt haben. Gegenüber von uns fingen die Angelkollegen ihre Forellen nur mit Bienenmaden, die bei uns allerdings nur im eigenen Saft schmorten. Am frühen Nachmittag entschieden wir uns auf Strand an der gegenüberliegenden Uferseite zu wechseln. Mittlerweile hatte es einen kurzen, kräftigen Regenschauer gegeben und die Fische sind deutlich ruhiger geworden – kaum einer sprang noch wie vom Vormittag munter aus dem Wasser.

Der Wind hatte aufgefrischt und die Sonne zeigte sich jetzt häufiger, was dem Ganzen gleichwohl nicht gut tat. Zum Ende hin konnten wir noch eine Forelle wiederum auf den grün-gelben Teig überlisten. Überrascht stellten wir noch fest, dass man sogar Spinnfischen durfte, was wir in der Anmelde-Hütte erfragten. Leider war nichts mehr zu holen, egal welcher Köder ins Wasser flog. Am Ende standen wir mit 6 schönen Regenbogenforellen da, die allesamt um die 34 cm maßen.

Ein kurzes Fazit unserer Eindrücke

Das Wetter war, wie die Menschen auf der Anlage vor Ort typisch norddeutsch: Alles hat seine Ordnung, ist einfach, es wird nicht allzu viel geredet und wenn dann rutscht mal ein spitzfindiger Spruch über die Lippen. Wir waren für 5h auf der Anlage, haben also 12,50 Euro pro Nase bezahlt. Für die Bienenmaden kamen noch einmal 2,50 Euro dazu, die aber im Prinzip für die Katz‘ waren (was wahrscheinlich an uns lag?!).

Was ist positiv?

  • Schnell erreichbar von Schwerin und Ludwigslust aus über die B106

  • Relativ ruhige Lage etwas außerhalb des Ortes Warlow

  • ausreichend begeh- und beangelbar von nahezu allen Seiten – Freundlicher Kontakt zu den Angestellten

  • Der Chef selbst half den jungen Anglern, die etwas Schwierigkeiten hatten

  • Gefangene Fische in sehr gutem Zustand – Angeln auch mit Kunstködern möglich

Was ist eher negativ?

  • Begehbarer Steg sollte renoviert werden (Hinweisschilder: Betreten auf eigene Gefahr!)

  • Generell könnte die Anlage etwas gepflegter, moderner aussehen (Begrünung, Sitzmöglichkeiten)

  • Der Kiloteich erweckte bei uns den Eindruck, dass dort etwas wenig Fische besetzt sind (Beobachtung zweier anderer Angler)

  • Trübung des Wassers

  • Kein gesonderter Bereich für die Ausnahme der Fische vorhanden

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Forelle wird im Kescher gelandet

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Blick Richtung Karpfenteich und Schilfzone

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Forelle wird im Kescher gelandet

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Blick entlang des Steges – Links der Kiloteich

 

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