Forellen aus kleinen Gewässern Teil I

Angeln auf Forellen? Keine leichte Aufgabe diesen vielseitigen Raubfisch zu überlisten und für einen Schnappschuss im Fangbuch zu präsentieren. Das Spinnfischen ist und war für uns meist die erste Option, allerdings sollte man immer die eine oder andere Montage im Ärmel haben.

Jeder unachtsame Schritt ist vielleicht schon zu viel. Das das nicht allzu weit hergeholt ist, wird wohl jeder Angler bestätigen können. Gerade an den kleinen  Gewässern, Entwässerungsgräben oder kleinen Kanälen, sollte man sich ziemlich vorsichtig bewegen.

Hier gilt: Je weniger Publikumsverkehr oder Nähe zu einem bewohnten Ort, desto weniger sind die Fische menschliche Bewegungen gewohnt.

Anders sieht es damit natürlich an diesen Gewässern innerorts aus. Uns hat es mal  wieder an die Peene verschlagen und wir wollten die guten Ergebnisse aus dem Vorjahr gerne wiederholen. Das das nicht ganz so einfach war und ist, erklären wir im Folgenden.

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Mit der Spinnrute an kleinen Gewässern

Forellen in kleinen Gewässern finden

Jeder wird jetzt sicherlich das Bild eines schönen Gebirgsbaches vor Augen haben, ob Schwarzwald oder im Alpenvorland, hier wird man immer mit Forellen rechnen können. Erfahrungsgemäß gibt es hier allerdings für Spinnfischer, nun sagen wir mal, recht beschränkte Optionen und damit meine ich nicht nur die Fliegenrutenpflicht.

In den neuen Bundesländern ist dies etwas einfacher. Schwieriger gestaltet sich da nur die Suche nach einem passenden Gewässer. Obligatorisch bevorzugen Forellen sauerstoffreiches, fließendes Wasser und damit ein gutes Nahrungsangebot. Da auch im Norden z.T. die Gräben und Kanäle mit Forellen besetzt worden sind und die Population gute Bedigungen vorfindet, kann man immer wieder mit Überraschungen rechnen.

In unserem Fall ist dies ein Nebenarm der Peene, der sich kurvenreich durch die Wiesen und Wälder vor Ort schlängelt. Hier muss man gezielt, wie auch in den Flüssen und Bächen im Süden, nach sogenannten Gumpen suchen. Also Vertiefungen im Flusslauf, die den Fischen Unterschlupf bieten. Genauso interessant sind aber auch Schilfgürtel und ins Wasser ragende, überhängende Pflanzen.

Angeln auf Forellen erfordert Geduld und Zeit

Eins ist stets einzuplanen: Zeit! Zuvor solltet ihr euch einen ersten Eindruck vom Gewässer per Google Maps verschaffen, um vielleicht schon einmal „Hot Spots“ ausfindig zu machen. Wie das Ganze dann vor Ort aussieht, ist eine andere Frage. Folgende Faktoren sind wichtig:

  • Wetter (v.a. Bewölkung, Temperatur, Niederschlag)

  • Wasserstand

  • Vegetation vor Ort (offenes Gelände oder z.B. Wald)

  • Verhalten am Gewässer

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Angeln an kleinen Gewässern

Unserer Erfahrung nach haben die Forellen gar nicht gebissen, wenn der Wasserstand zu hoch über dem Normalpegel war bzw. sogar Hochwasser gewesen ist. Am besten war ein normaler bis leicht erhöhter Wasserstand. Ein zu niedriger Pegel ist ebenso nachteilig, da sich hierdurch die potenzielle Zahl an „Hot Spots“ eher verringert. Immens wichtig ist der letztgenannte Faktor:  Das Verhalten am Gewässer.

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Mit der Spinnrute an kleinen Gewässern

Wir mussten immer wieder feststellen, dass wir z.T. zu laut an kleinen Gewässern waren, selbst wenn man denkt, dass man sich schon vorsichtig genug bewegt, sollte man es nochmal langsamer angehen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, wie z.B. in einem schattigen Waldstück, wo die Fische den eigenen Schatten schlechter wahrnehmen können. Auf offener Flur gestaltet sich das schon schwieriger.

Mit ausgewähltem Gerät auf Forellen angeln

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Mit der Spinnrute an kleinen Gewässern

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Kurz und knapp: Mit der Spinnrute. Diese sollte aber nicht länger als 2,70 m, da es sonst umständlicher wird im hindernisreichen Gelände. Demhingegen würde ich keine Rute kürzer als 2,10 m wählen, da sich sonst Pendelwürfe oder einfache kurze Anwürfe an das gegenüberliegende Ufer als schwierig erweisen.

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Angeln an kleinen Gewässern

Beim Überraschungsbiss eines guten Grabenhechtes als Beifang ist dann noch entsprechendes Rückgrat vorhanden ;)! Die Schnur könnt ihr nach Gusto auswählen. Da wir auf kurze Distanz fischen und die Bisse meist relativ schnell erfolgen, benötigen wir hier nicht zwangsläufig eine geflochtene Schnur.

Mit 0,25er – 0,35er Monoschnur ist man gut dabei und verfügt auch über etwas Spielraum. Selbstverständlich sind der Variation hier je nach Angelsituation keine Grenzen gesetzt.

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