Erfolgreich auf Aal
Wie ihr erfolgreich auf Aal angelt, wollen wir von POV-Fishing euch in diesem Beitrag näher bringen. Ein paar schöne Fangbilder habt ihr vielleicht schon in unserer Fanggalerie oder unserem Fangbuch entdeckt. Das der Weg zu diesem Raubfisch nicht leicht ist, aber trotzdem immer wieder Spass macht, zeigen wir euch mit diesem Artikel.
Einen kleinen Eindruck wie wir auf Aal angeln und welchen Köder wir hauptsächlich dafür verwenden, habt ihr bereits in „Aal gleich zu Beginn“ und „Tauwürmer sammeln – Tipps und Tricks“ erfahren. Nach wie vor ist der Tauwurm ein, wenn nicht der Top-Köder, auf Aal. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten auf Aal erfolgreich zu sein. Bloß der beste Köder nützt einem nichts, wenn man sich nicht richtig auf das Aalangeln einstellt.
Vorbereitungen zum Aalangeln
Das Angeln auf Aal ist, nun sagen wir, recht dankbar, wenn man ein paar grundlegende Faktoren beachtet. Ihr benötigt keine High-End-Ausrüstung, sprich Angel und Rolle, damit werdet ihr auch nicht mehr fangen. Wichtig ist, dass eure Rute ein gutes Rückgrat, also nicht zu wenig Wurfgewicht, besitzt und mindestens 2,40 m lang ist.
Das ist sowohl wichtig im Drill, da der Aal recht kampfstark ist und bei der Landung, damit ihr den Fisch von Hindernissen fernhalten könnt.
Hohe Ansprüche müssen ebenso nicht an die Rolle gestellt werden. Wir empfehlen euch eine mit 2 oder 3 Kugellagern versehene Kurbel mit gut einstellbarer Frontbremse, um im Drill zügig die Bremsstärke auf den Fisch einzustellen. Mehr Fokus sollte allerdings auf die Schnur und das Vorfach gelegt werden!
Starke Schnüre für starke Aale
Der Aal ist und bleibt ein toller, kampfstarker Fisch, was auch bei der Schnur- und Vorfachwahl beachtet werden muss. Vorweg: Mit geflochtener Schnur haben wir bisher nur wenig Erfahrung gemacht. Wir haben aber feststellt, dass Bisse an Versuchsruten (auf Grund) ausblieben, was sowohl Köderfisch- als auch Tauwurmmontagen betraf.
Die Tests anderer Angler haben ebenfalls gezeigt, dass die Geflochtene gerade an Hindernissen ihren Meister findet und dort hält sich der Aal ja des Öfteren auf. Wir bevorzugen daher monofile Schnur in Stärken zwischen 0,25 und 0,40 mm Stärke, die wir teilweise auch als Vorfach binden.
Sie sind in der Regel ausreichend und ermöglichen es auch, den Aal einmal aus dem Wasser zu heben. Wer seine Hakenvorfächer nicht selber bindet, sollte nur darauf achten, dass die Vorfachstärke kleiner oder gleich der Hauptschnur ist. Der Haken ist bestenfalls mit zwei Widerhaken bewehrt, was aber keine Pflicht sein muss.
Die besten Köder auf Aal
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Tauwurm
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Mistwurmbündel
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Köderfisch(fetzen)
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Maden, Bienenmaden
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(Hähnchen-)Leber
Wir haben unserer Erfahrung nach mit dem ersten drei Ködern erfolgreich auf Aal angeln können. Ganz klarer Favorit ist der Tauwurm, den wir hier vor Ort einfach und schnell besorgen können. Mit Leber und Aalpellets haben wir bestenfalls Tests durchgeführt, die vorerst erfolglos blieben.
Allerdings haben wir immer wieder von Fangmeldungen gehört und werden sicherlich noch den ein oder anderen weiteren Test durchführen. Mit Mistwürmer sind wir vor allem an stehenden Gewässern erfolgreich gewesen.
Was muss man beim Aalangeln beachten?
Aale beißen in der Regel nicht vor Sonnenuntergang. Hier mag es gerade in trüben, stehenden und auch fließenden Gewässern Ausnahmefänge geben, die auch wir bestätigen können. Allerdings bissen bei uns die meisten Aale erst nach 22:30 Uhr.
Die letzten Fische konnten wir eine Stunde vor der Morgendämmerung fangen. Sofern ihr mit der Pose angelt, benötigt ihr eine mit Knicklichthalterung oder ähnlicher Befestigungsmöglichkeit. Damit seht ihr die Bisse erfahrungsgemäß besser.
Wer lieber auf Grund angelt, kann zum Beispiel seine Bremse feiner einstellen, eine Aalglocke an der Rutenspitze befestigen oder eine Klammer (samt Knicklicht) verwenden, um die Bisse besser zu erkennen. Wenn der Aal läuft, gerne sagt man ja ab einer Wassertemperatur von über 10 °C, erfolgen die Bisse meistens ruckartig oder zeigen sich durch ein mehrfaches Anziehen der Schnur.
Die Aale werden mit fortschreitender Zeit zum Sommer hin immer aktiver und ziehen dann ebenfalls in die flachen Wasserabschnitte.
Je nach Lage am Gewässer empfehlen wir euch einen stabilen, mindestens 2,5 m langen Kescher zu verwenden, damit ihr den Aal sicher landen könnt. Wer seinen Fisch mitnehmen möchte, hält am besten einen trockenen Lappen parat und tötet den Aal sowohl per Herzstich als auch Rückenmarksstich.
Mit der Posen- oder Grundangel auf Aal
Beide Methoden haben ihre Reize. Mit der Posenangel hat man einen schönen optischen Bissanzeiger, womit man verschiedene Wassertiefe befischen kann. Das Ausloten ist hier unerlässlich, um Kenntnisse über die Unterwasserstruktur zu gewinnen.
Die meisten Bisse kamen meist kurz über Grund bzw. bis zu einem halben Meter darüber. Für die Montage verwenden wir ein einfaches Aalvorfach von 0,30 mm Stärke, dass an einem Karabinerwirbel hängt, um schnell einen Wechsel zu ermöglichen. Die Laufpose mit Knicklicht wird oberhalb des Vorfachs von zwei Stopperperlen geführt, die sich leicht auf die entsprechende Tiefe einstellen lassen.
Mit der Grundangel befischt man selbstverständlich direkt den Grund und sie ist gemeinhin die erfolgreichste Art des Aalangelns, der bekanntlich am Grund jagd. Vorfach und Hauptschnur wählen wir im Prinzip wie beim Posenangeln, nur dass wir ein Laufblei montieren und den Karabinerwirbel durch eine Stopperperle schützen.
Für uns gilt: Je stärker die Wasserströmung, desto schwerer das Blei. Bitte beachtet dazu allerdings auch die Wurfgewichte eurer Ruten, damit es nicht zu Komforteinbußen kommt und das Auswerfen zu schwierig wird.
Wo und wann fängt man Aal am besten?
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im Rhein Richtung Buhnenkopf im Strömungsschatten, mit zunehmender Jahreszeit auch weiter vorne im Buhnenfeld
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im Rheinhafen in den Übergangsbereichen zu tieferen Kanten oder generell im Flachwasserbereich
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in den Hafeneinfahrten, wo die stärkere Strömung auf die beruhigten Hafenbereiche trifft
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die beste Fangzeit ist zwischen Mai und August, in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
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der Wasserstand sollte nicht zu niedrig sein, auch wenn die Wassertemperatur relativ hoch ist (Ausweichen auf den Hauptstrom oder in größerer Tiefe)
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nach dem Vorbeifahren von Schiffen (hier hat sich die zusätzliche Beweglichkeit des Köders als Anreiz zum Biss erwiesen)